Künstler*innen

Programm


bis

Pl3a$ure - You like it like that?

Kunsthalle Osnabrück
Haus der Jugend Osnabrück

Öffnungszeiten

Freitag: Kunsthalle Osnabrück
19-22 Uhr

Samstag: Kunsthalle Osnabrück und Haus der Jugend Osnabrück
16-23 Uhr

Sonntag: Haus der Jugend
12-17 Uhr
Workshops nach Anmeldung

Programm am Freitag in der Kunsthalle Osnabrück
19:00 Türen öffnen
19:00 - 20:30 Video-Installationen: José Antonio Cordero, Schmidt & Ruppert, POLYMORA Inc. / ENBY ANAKIN
19:30 Berlin Strippers Collective
20:00 - 21:00 Otto Krause & Milan Loviska
20:00 - 21:30 DJ-Set und Rap: Maque Pereyra

Programm am Samstag im Haus der Jugend
13:00 - 15:00 ma*ri
16:00 - 20:00 Video-Installationen: Stacie Ant, Juliette Chrétien, Paul Wiersbinski und Theater HORA
17:00 - 20:00 Claire Lefèvre
17:00 - 20:00 ma*ri
18:30 - 19:00 Boy Jon

Programm am Samstag in der Kunsthalle Osnabrück
16:00 - 23:30 Video-Installationen: José Antonio Cordero, Schmidt & Ruppert, POLYMORA Inc. / ENBY ANAKIN
16:15 - 16:45 Julischka Stengele
16:45 - 18:45 Otto Krause & Milan Loviska
19:00 - 19:40 La papi Patacón
20:15 - 21:30 Young Boy Dancing Group
21:30 - 22:30 Live-Set: Frisqo
22:30 - 24:00 DJ- Set: Kyron

Programm am Samstag im Haus der Jugend
12:00 - 16:00 WORKSHOP: Polymora Inc.
14:00 - 17:00 WORKSHOP: La papi Patacón & Maque Pereyra


bis

Uncanny Valley
(with music by Mr Eff)

Kolay Değil
(music by Lin Pesto)

Stacie Ant (aka whosthereplease)

Haus der Jugend Osnabrück

Videoinstallation

treppenloser Zugang
nicht sprachbasiert

Stacie Ant entwickelt als Medien-Künstlerin, eine kritische Sicht auf unsere technologisch übersättigte Gesellschaft, während diese ihre Arbeit gleichzeitig maßgeblich prägt. Mit 3D-Animationen, Installationen und Augmented Reality interpretiert Stacie Elemente der zeitgenössischen Kultur durch fiktionale, maximalistische Erzählungen. Ihre charakterbasierten Videos sind eine Kritik und Ablehnung des männlichen Blicks. Stacie Ant macht sich die Werkzeuge zunutze, die ihr in einer technologieabhängigen Gesellschaft zur Verfügung stehen, um eine weibliche Identität und Sexualität zu stärken. In den beiden Videoarbeiten Uncanny Valley und Kolay Değil werden diese Freuden sowie die Flucht ins Digitale erforscht. Humorvoll bieten sie eine Möglichkeit, die schnelllebige digitale Welt durch eine Brille der Ironie und Satire zu betrachten.


bis

CAR CRUSH - Queeres Autokino

ma*ri

öffentlicher Raum

Videoinstallation

teilweise Stufen vorhanden
teilweise sprachbasiert

ma*ri bewegt sich bislang als DJ und Performance Duo vor allem in queer-feministischen Räumen. In Osnabrück baut ma*ri eine Videoinstallation zum Einsteigen im öffentlichen Raum auf. Ihr CAR CRUSH - Queeres Autokino gewährt intime Ein_blicke aus und in queere Sexualitäten. Sexualitäten, die lustvoll und widerständig zugleich sind und bis heute größtenteils unterrepräsentiert oder fetischisiert bleiben.
Das Kinoprogramm setzt sich aus Einreichungen auf einen Open Call sowie Ergebnissen aus einen experimentell angelegten Workshop des Duos ma*ri zusammen. Sie verhandeln Perspektiven von Vergnügen, Lust, Widerwillen, Unsicherheit oder Sinnlichkeiten und rücken das Autokino, das durch die Pandemie eine kurzweilige Renaissance erlebte, in einen queeren Kontext.

ma*ri läd ein:
„Steigt ein in den intimen Raum der queeren sexuellen Widerstände und Lust!“


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Explosión accumulada

La papi Patacón

Kunsthalle Osnabrück

Live-Performance

treppenloser Zugang
teilweise sprachbasiert

La papi Patacón ist ein*e nicht binäre Drag Performer*in und Aktivist*in, in denen la papi aus einer dekolonialen Perspektive spricht. La papi macht auf globale Machtstrukturen aufmerksam und ist in leidenschaftlichen Performances, mit Bezug zur eigenen Biografie sich gegen etablierte Strukturen einsetzend zuverlässig widerständig. In der Live-Performance explosión accumulada bezieht sich la papi auf die persönliche Erfahrung als migrantische Person in Deutschland. Es ist eine aktive Kritik an der deutschen Bürokratie und den strukturellen Beschränkungen, die nur überwunden werden können, wenn wir ein Unterstützungsnetzwerk haben, das es uns ermöglicht, als Migrant*innen Widerstand zu leisten. Legalisierung jetzt!


bis

Live-Set

Frisqo

Kunsthalle Osnabrück

treppenloser Zugang

Tanzbare Düsterheit - Frisqos Live Performances sorgen für raue Bässe und garstige Melodien, die Gedanken zum Schmelzen bringen. Mit Kollektiven wie 'W.A.L.E.', 'Anthrazit' und 'Art Is No Competition' organisiert Frisqo schweißtreibende Techno-Raves in Osnabrück und leitet bei Pl3a$ure in einen musikalisch tanzbaren Abschluss des Samstags ein.


bis

Dj-Set

Kyron

Kunsthalle Osnabrück

treppenloser Zugang

Umgeben von dicken Betonwänden ist Kyron üblicherweise auf dunklen Raves anzutreffen und dort bekannt für seinen industriellen und harten Sound. Er ist außerdem als Produzenten beim bielefelder Label RefurRecords sowie IndustrialTechnoUnited aus Milan aktiv. Er wird das Kirchenschiff der Kunsthalle mit seinen treibenden und hypnotischen Klängen füllen, die sonst auf Festivals der 'Tanzbewegung', in Projekten von 'W.A.L.E.' oder auf Events für 'SINDØM' oder seines Newcomer-Kollektivs 'Anthrazit' zuhören sind.


bis

METAMORPH

Juliette Chrétien in Kollaboration mit Coralie Wipf
Perfomer*innen: Titilayo Adebayo, Bastien Hippocrate, Marthe Howitz, Charlotte Colmant, Rafal Pierzyński, Lucia Giannoni
Musik: Simon Knaus
Kostüm: Amelia Prazak
Dramaturgie: Marc Streit

Haus der Jugend

Kleiner Saal
Videoinstallation

Treppen vorhanden
in deutscher und englischer Sprache

„Können wir mit Steinen verschmelzen? Uns ineinander verschlingen? Ist metamorph zu sein ökosexuell? Ökosexuell ist die Lust, einer sinnlichen Verbindung mit der Erde, den Steinen, des Wassers, der Luft, des Feuers herzustellen.“

Sei es fotografisch, filmisch, literarisch oder in Zusammenarbeit mit Performer*innen, sucht Juliette Chrétien danach, wie unsere Wahrnehmung erweitert und so den Umgang mit unserer Um- und Mitwelt bewusster erlebt werden kann.

Metamorph ist eine Eigenschaft, eine Gestalt, die sich verwandeln kann. In der Geologie wird der Begriff Metamorphose verwendet, wenn sich eine Gesteinsart in eine neue verwandelt. Serpentinit ist solch ein metamorphes Gestein. In der Videoarbeit METAMORPH spiegeln sich menschliche Wesen in ihrer Umgebung. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten ging Juliette, mit sechs Performer*innen, zum selben aus Serpentint Gestein bestehenden Bergpass im Engadin (Fuorcla Champatsch, Scuol, Schweiz). Jeder Performer\in war frei in der Interpretation von METAMORPH. Die einzelnen Fragmente finden sich in der Videoarbeit als ein Ganzes zusammen. Nun ist das Publikum eingeladen, sich angeleitet durch das Video als Teil dessen wahrzunehmen.


bis

El ano de Darwin

José Antonio Cordero

Kunsthalle Osnabrück

Video

in spanischer Sprache, mit Übersetzung
treppenloser Zugang

José Antonio Cordero (alias PEPE LAMB) verbindet in seiner künstlerischen Arbeit Kabarett, Film und Performance. Er strebt die universelle Befreiung der analen Pleasure an und vereint dafür künstlerische Kollektivität und Politik mit Humor und einer Kritik an männlich-homosexuellen Normen.

Wie die Blende einer Filmkamera und die Iris des Auges verfügt der Anus über einen ringförmigen Muskelstrang, der die Flüsse von Licht und Dunkelheit kontrolliert. Der Mensch ist ein Deuterostom, ein sogenannter Neumünder. Im Gegensatz zu Tintenfischen und Flöhen ist der Anus in unserer Embryonalentwicklung das erste Organ, das sich bildet. Er bildet sich vor dem Mund. Vor der Wirbelsäule. Vor dem Gehirn. Vor dem Herzen. Wie Paul B. Preciado schreibt, „seen from behind, all bodies are the same.”, von hinten gesehen sind alle Körper gleich.
Durch den Anus. Den Anus hoch. In den Anus hinein.

Musik: Enrique Mendoza Mejía
Choreografie: Pilar Gallegos
Regie: A. Tari Beltrani
Kamera: Daniela Bravo
Dank an David Waggoner

Textfragmente von Lynn Margulis, Guy Hocquenghem, Paul B. Preciado, Javier Sáez, Sejo Carrascosa und José Antonio Cordero.


bis

Parcours of Pleasure

Julischka Stengele

Kunsthalle Osnabrück

Live-Performance

treppenloser Zugang
in deutscher Sprache (and English as needed)

Julischka Stengele kreiert Situationen für zwischenmenschliche Begegnungen, in denen sie Machtsysteme, und in der Gesellschaft eingeschriebene patriarchale, klassistische, heteronormative, kulturelle sowie körperbezogene Normen thematisiert und künstlerische Strategien entwickelt, die empowern. Sie positioniert sich als intersektional und queer-feministisch, mit einer klaren politischen Agenda. Julischka bewegt sich hauptsächlich in dem Medium Performance, in der ihre physische Präsenz im Raum maßgeblich ist. Ihr Körper ist Inhalt, Material und Display ihrer künstlerischen Arbeit.
Für die Kunsthalle Osnabrück entwickelt Julischka eine neue Arbeit unter dem richtungsweisenden Titel, Parcours of Pleasure. Einem interaktiv gestalteten Rundgang, bei dem Objekte des Alltags dazu eingesetzt werden kleine und große Freuden bei den Mitmachenden und der Performerin auszulösen.


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Walking to pleasure

BOY Jon

Haus der Jugend Osnabrück, Turnhalle

Live-Performance

Treppen vorhanden
in englischer Sprache

Jon Boy zieht Parallelen zwischen einem umsorgten Auto und dem Körper. Tuning, die automobile Optimierung und individuelle Modifikation wird zur Inspirationsquelle für ihre künstlerische Arbeit. In einer Kombination aus Performance, Skulptur und Textilarbeit beschäftigt sich Jon mit dem Körper und dem was ihn schmückt und fertigt ihre Kostüme in detaillierter Handarbeit. Hass und Gewalt auf den sie im öffentlichen Raum stößt, kommentiert Jon künstlerisch mit Liebe, Toleranz und Selbstsicherheit.

Getragen von dem rhythmischen Klang ihrer Absatzschuhe formt sie Worte. Worte die verbinden, animieren und motivieren: „Let’s come with me on this walk of pleasure”!
Pleasure ist hier ein Lernprozess, der uns erlaubt wertzuschätzen, wer wir sind, wie wir gehen, sich zu kleiden, wie es einem pleasure bereitet und die aufkommenden Gefühle mit anderen ungeniert zu teilen. Gemeinsam wollen wir stolz, wild und schick sein. Feel the pleasure.


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FULL MELT DOWN

Claire Lefèvre

Haus der Jugend, Großer Saal

Live-Performance

treppenloser Zugang
in englischer und deutscher Sprache

Claire Levèvre sieht sich selbst gerne als Gastgeberin, die Mitwirkende und Zuschauer*innen in Kitschlandschaften willkommen heißt, in denen Politik und Poesie sanft miteinander verwoben sind. In den letzten drei Jahren hat die feministische Choreografin, Performerin und Autorin das Konzept der radical softness als choreografische Strategie erforscht.

Radical Softness ist eine Antwort auf das Unbehagen des Patriarchats an allem Übersensiblen und Verletzlichen, an allem Emotionalen. Es ist eine politische Rückbesinnung auf unsere Übersensibilität als Widerstandsmechanismus gegen starre und unterdrückerische Strukturen.

FULL MELT DOWN ist eine choreografierte Führung durch einen radikal weichen Raum. Arbeiten der Berliner Textilkünstlerin Sophie Utikal schweben im Raum: Sie können ertastet, gestreichelt oder zum Verstecken genutzt werden. Eine sanfte Klanglandschaft, komponiert von Zosia Hołubowska, umhüllt die Ohren der Besucher*innen. Auf einem Feld von Sitzsäcken kann geruht, und in einer Bibliotheksecke in Ruhe gelesen werden. Während die Gäste (sinnlich) von einem intimen Erlebnis zum nächsten geführt werden, werden sie ermutigt, ihrer Intuition zu folgen: Möchten Sie Kopfhörer aufsetzen und dem Klang Ihres Atems lauschen? Möchten Sie Ihre Nägel in Pastellfarben lackieren? Würden Sie es vorziehen, allein herumzuwandern und sich später wieder zu treffen?

Choreography: Claire Lefèvre
Set design: Sophie Utikal
Sound design: Zosia Hołubowska
Performance: Lens Kühleitner, Claire Lefèvre, Lau Lukkarila, Inga Salomé, Ansiré Sissoko
Production: mollusca productions
Fotocredits: Öncü Gültekin


bis

Self Made: Pleasure

Berlin Strippers Collective

Kunsthalle Osnabrück

Live-Performance

treppenloser Zugang
nicht sprachbasiert

Das Berlin Strippers Collective ist ein selbstorganisiertes, autonom agierendes und feministisches Stripper*innen-Kollektiv. Sie arbeiten in der Sexindustrie, in der pleasure zentral ist. Üblicherweise sind sie Dienstleister*innen, die anderen visuell pleasure bereiten. In ihrem Kollektiv drehen sie allerdings diese Wirkungsweise um; sie tun das was ihnen pleasure bereitet und performen dies freigiebig vor anderen.
Das Publikum wird herausgefordert Körper, Nacktheit, Sexualität und Bewegung ohne Scham und Stigma als Kunst anzuerkennen. Denn mit ihren tänzerisch choreografierten Acts bewegen sie sich auf der Schnittstelle von Performancekunst, Unterhaltung, Arbeit und Aktivismus. Sie nutzen ihre Bühnen, um mehr selbstbestimmte und künstlerische Formate zu entwickeln, während sie diese gleichzeitig politisieren, indem sie Diskussionen eröffnen und für die Entkriminalisierung der Sexarbeitsbranche eintreten.

Icy Ivy
Kira Fae
Alice La Douce
josi(e) j foxXx
Fifi Tinker


bis

DURCH:BRUCH

Performance: POLYMORA Inc. / ENBY ANAKIN
Kamera/Schnitt: ZOFIA
Musik: ENBY ANAKIN
Audiodeskription: Matthias Huber
Seheingeschränkte Referenz: Cathi Matthies
Einsprache AD: Beatrix Hermens
Gebärdensprachverdolmetschung: Sarah Verena Böckers

Kunsthalle Osnabrück

Videoinstallation

in deutscher Sprache
treppenloser Zugang

„Wenn alles bröckelt und bricht, planen wir den großen Durch:bruch”

In dieser in vielerlei Hinsicht ungewissen Zeiten, in der Brüche in unseren gesellschaftlichen Systemen spürbar werden, geht das queere multi-abled Performance Kollektiv POLYMORA INC., gemeinsam mit der Videokünstlerin ZOFIA und Rapper*in und Beatproduzent*in ENBY ANAKIN die Wechselwirkungen von Video und Tanz nach. Inspirieren ließ sich die Künstler*innen von den experimentellen Videos der avantgardistischen Filmemacherin Maya Deren. Die sich bereits in den 1940er und 50er Jahren gegen etablierte Erzähltraditionen des Hollywoodfilms einsetzte. Ihren spielerischen Umgang mit der Kamera, in der die Kamera als Protagonist mit in die Szenen der Darsteller*innen einbezieht, lässt sich auch in dem barrierereduzierten Videoformat erahnen.


bis

Workshop: Questioning through Pleasure

La papi Patacón & Maque Pereyra

Haus der Jugend

Anmeldung unter: theresa@youngurbanperformances.de

Treppen vorhanden
in englischer und deutscher Sprache

In diesem Workshop werden wir die Verbindung zwischen pleasure, Arsch, Land und Dekolonisierung erkunden. Durch Gruppenchoreografien und Lebensgeschichten schlagen wir Reflexion und Bewusstsein für unsere Körper vor. Auf diese Weise werden wir uns auf das konzentrieren, was uns Vergnügen bereitet, und auf den Platz, den wir gesellschaftlich und politisch einnehmen, um die Geschichte, die wir mitbringen, und unsere koloniale Konditionierung zu hinterfragen, zu lernen und zu verlernen. Was ihr mitbringen solltet, sind bequeme Kleidung, Schuhe und ausreichend Wasser, denn wir werden uns gemeinsam bewegen und Spaß haben. Wir bevorzugen QBIPoC Leute, aber der Workshop ist offen für alle, also fühl dich frei, dich anzumelden, um eine angenehme und schöne Erfahrung mit deinem Körper und der Musik zu machen.


bis

Young Boy Dancing Group 2022

Young Boy Dancing Group
mit
Mina Tomic, Brigitte Huezo, Maque Pereyra, Nica Roses, Maria Metsalu, Manu Anima

Kunsthalle Osnabrück

Live-Performance

treppenloser Zugang
nicht sprachbasiert

Die 2014 gegründete Young Boy Dancing Group begann als namenloses Performance-Kollektiv. Ein vielseitiger Pool, der ein sich ständig veränderndes Netzwerk von Tänzer*innen umfasst. Seitdem hat YBDG mit Video, Fotografie, Mode, Skulptur und Installation gearbeitet, aber die Gruppe ist nach wie vor am besten für ihre rauen, intimen Performances bekannt, in denen die Materialitäten der Körper auf den durchdringenden Schein des Lichts trifft. Während diese prekäre Brigade ständig anschwillt und sich verdichtet und an jedem Ort neue Performer aufnimmt, bleiben ihre Kernwerte bestehen und bilden, auch hier im ehemaligen Kirchenschiff der Kunsthalle Osnabrück eine starke Stütze gegen die Mainstream-Kultur: körperliche Erkundung, nicht Sexualisierung; Entblößung, nicht Exhibitionismus; gemeinschaftliche Befreiung, nicht gezähmte Isolation; Objekt-Identifikation, nicht Kommerzialisierung; und DIY, nicht institutionelle Politur.

Mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.


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Workshop:
Pleasure Islands

POLYMORA Inc.
Jutta Tille, Mono Welk,
Aïsha Konaté, Ali Schwartz

Haus der Jugend

Anmeldung unter: theresa@youngurbanperformances.de

treppenloser Zugang
sprachbasiert
begrenzt auf 16 Teilnehmende

Das Flatschen von Melonenfleisch auf Haut, raue Fasern an schattigen Körperstellen – Saftige Körper die weichen Blicke verströmen wie Veilchenduft – manchmal nähern wir uns an, dann bin ich für mich, dann wieder wir und wieder du nur für dich allein, dann wieder gemeinsam, erkunden was das heißt: UNS einen Raum teilen.

Inspiriert von Black Feminist Lessons from Marine Mammals von Alexis Pauline Gumbs fragen wir uns in einem vierstündigen Workshop: Wie wollen wir zuhören, uns erinnern, kollaborieren, kämpferisch sein, von Konflikten lernen, uns verweigern, uns ausliefern, tiefer gehen, Schwarz, queer, be:hindert, jüdisch bleiben, langsamer werden, ruhen, atmen?

Während Pleasure Islands kann dein Körper lernen und dem nachgehen dürfen, worauf du Lust hast. Es wird Austauschmomente mit und ohne Worte geben. Für viele Ausruhmöglichkeiten und Rückzugsmomente wird gesorgt.


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phone massage

Tyra Wigg

nach Vereinbarung (45 Minuten)
aus der Ferne / per Telefon

Diese Remote-Performance kann nach Vereinbarung am Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr erlebt werden. Seien Sie schnell und reservieren Sie Ihre Massagesitzung.
Klicken Sie hier.

Audio-Performance
in englischer oder schwedischer Sprache
sprachbasiert

Tyra arbeitet im erweiterten Bereich der Performance-Kunst, die sich aus zeitgenössischem Tanz und somatischen Praktiken sowie aus Tys Erfahrung als zertifizierte*r Massagetherapeut*in ableitet. In Tys künstlerischer Arbeit wird das Publikum als aktive*r Wahrnehmer*in auf der Bühne oder über das Telefon einbezogen, wie in dieser interaktiven 1-on-1 Performance phone massage.

Basierend auf einem kurzen Interview, in englischer oder schwedischer Sprache, mit dem*der Empfänger*in (dir), gibt Tyra individuell gestaltete und unmittelbar komponierte Körperbehandlungen über das Telefon. Eine Zeichnung, die Tyra nach den subjektiven Körperbeschreibungen des*der Empfangenden anfertigt, dient als Vorlage, auf der Tyra den aktuellen Gefühlszustand, die körperlichen Bedürfnisse und Wünsche der Person notiert. Mit dem Einverständnis des*der Empfangenden fügt Tyra analoge Klangeffekte hinzu, die potenziell ASMR auslösen können.

Tyra entwickelte die phone massage als Reaktion auf die körperliche Distanz und die Schwierigkeiten, Massagepatient*innen während der Pandemie zu empfangen. Die zunehmende Digitalisierung, die Stigmatisierung und die kulturellen Hemmungen in Bezug auf Berührungen verlangen auch nach alternativen Möglichkeiten des Körperkontakts. Der immaterielle Aspekt dieser Fern-Massage eröffnet unbegrenzte Erfahrungen und Manipulationen der Körperwahrnehmung durch Imagination. Inspiriert von der körperlich-fantasieanregenden Praxis des Telefonsex, zielt auch die phone massage darauf ab, körperliche Empfindungen der Berührung durch eine andere Person zu erzeugen. Was Tyra anbietet, ist eher eine sinnliche als eine sexuelle Praxis, die jedoch einzig und allein darauf abzielt, pleasure und Wohlbefinden in unser Leben einzubeziehen und zu intensivieren.

Fotocredits: Foto von Julia Benon

Besonderer Dank gilt allen Empfängern, die mir bei der Entwicklung der Telefonmassage geholfen haben.


bis

My happiness depends on you

Schmidt & Ruppert

Kunsthalle Osnabrück

Video-Performance

treppenloser Zugang
in englischer Sprache

​​Das Performance-Duo Johanna Maj Schmidt und Charlotte Ruppert entwickeln Performances, in denen sie von einem bildhaften Aufbau ausgehen und Handlungen wie durch ein Brennglas komprimieren, der am ehesten an sogenannte Tableu Vivants erinnert, theatrale Aufbauten von Szenen, die bekannte Gemälde lebendig werden lassen.

In der Kunsthalle Osnabrück ist die Videoarbeit My happiness depends on you zu sehen, hier sitzen zwei Figuren auf einem eingebauten Flachbildfernseher. Auf diesem ist ein Streaming-Video zu sehen, das von Dr. DisRespect gespielt wird, er gehört mit seinen schrillen militanten Outfits zu den bekanntesten battle-royal-gaming-Streamern der Szene, in der er wie ein Kriegsheld gefeiert wird.
Die Doppelfiguren sind von der Countrymusik-Ikone Dolly Parton inspiriert. Gekleidet in Hochzeitskleidern, mit wallenden blonden Langhaarperücken, exzentrischem Make-up und grotesk großen falschen Brüsten repräsentieren sie eine weibliche Monstrosität. Sie lassen ihre Klingelbeutel in rhythmischer Bewegung erklingen und rufen hin und wieder aus: „My happiness depends on you!” (dt.: Mein Glück hängt von dir ab!), eine Refrainzeile auf Dolly Partons Hit Jolene. Dieser Ausruf verbunden mit dem Klingelbeutel in der Hand der beiden Dolly Partons setzt dem heroischen Habitus und der maskulinen Selbstinszenierung eine überspitzte Darstellung weiblicher Abhängigkeit entgegen und subvertiert diese damit.


bis

All that dissolved must ascent

Paul Wiersbinski & Theater HORA

Haus der Jugend Osnabrück

Videoinstallation

treppenloser Zugang
nicht sprachbasiert

Paul Wiersbinskis künstlerische Projekte bewegen sich auf einem Spannungsfeld von Kunst, Wissenschaft und Technik, er bezieht sich auf künstliche Intelligenz und Kybernetik, während er sich auf die Geschichte der Performance und Videokunst stützt. Doch insbesondere seine humoristischen und improvisatorischen künstlerischen Strategien waren für die Zusammenarbeit mit dem Theater HORA entscheidend. Dieses ist das einzige professionelle Theaterensemble in der Schweiz, das sich ausschließlich aus Darstellenden mit einer IV-zertifizierten Behinderung zusammensetzt.

Das Ziel der Zusammenarbeit für die Videoinstallation All that dissolves must ascend, war es, die Stimmung eines Technoklubs durch improvisatorische und tänzerische Strategien nachzuempfinden. Ein Raum, der aus seiner Geschichte heraus als empowernder Safe Space dient und sich einer gelebten utopischen Inklusion hingibt. Pleasure ist hier: der Gleichtakt der Bässe, in dem sich die Grenzen der Individualität auflösen, Tanzende, die sich verletzlich zeigen und sich im Rausch des Moments verlieren. Die Grenzen der heiligen Technohallen nicht überschreiten wollend, machte Paul die Aufnahmen mit Schauspieler*innen im Bühnenraum, in dem sie ähnliche konstruierte, ekstatische und intime Situationen erzeugen und diesen Clubbing-Raum gleichzeitig kommentierten.


bis

enclosed pleasure

Otto Krause & Milan Loviška

Kunsthalle Osnabrück

treppenloser Zugang
Nicht sprachbasiert

enclosed pleasure ist eine 1 -on- 1 Performance, die zum einen mit der SM-Praktik total enclosure spielt und sich zum anderen auf Octave Mirbeaus Roman Der Garten der Qualen bezieht. Aus dem Drang nach sexueller Freiheit und der Verschmelzung einvernehmlicher Gewalt und Lust, erfinden sie eine eigene post-pornografische Sprache, die sich einer oberflächlichen gesellschaftlichen Selbstdarstellung und der Hochleistungs-Pornomaschine entgegenstellt.
Sie definieren einen latexumhüllten Raum, der von purem Eskapismus geprägt ist und ein anarchisches Statement radikaler Intimität und dunkler Romantik setzt. Dieser Raum ist eine Simulation, die vom Mutterleib, über die Haut bis hin zu einem Ort des Aus-der-Welt-Tretens reicht.

Die Arbeiten von Otto Krause und Milan Loviška lassen unterschiedlichste künstlerische Disziplinen verschmelzen – von Performancekunst, über Malerei hin zur Szenografie – und resultieren in einer Verbindung von Opulenz und Reduktion. Sie sind Ergebnis von Rechercheprozessen und tragen Spuren der Populärkultur und Wissenschaft in sich, wie (Para-)Psychologie, Pornografie, Biologie, neue elektronische Medien, Religion, Filmwissenschaften oder Philosophie.

Mit Unterstützung von DOTA.

Fotocredits: Arnold Haberl 2017


bis

Dj Set und Rap

Maque Pereyra

Kunsthalle Osnabrück

treppenloser Zugang

Maque Tumai a.k.a Maque Pereyra bringt terremoto pa tu cola. Old Skool Reggaeton, Neoperreo, Cumbiatón, Cumbia Perreo und Worldwide booty Beats. Alles, um deinen Arsch zu bewegen und freuen. Macht euch bereit, porque lo que se viene, ist nicht einfach.
Maque Pereyra ist eine in Berlin lebende multidisziplinäre Künstlerin, DJ, Psychologin und Genuss-/Spiritualitätsaktivistin. Im Jahr 2018 schloss sie den MA SoDA an der UdK-HZT ab. Sie entwickelte Yoggaton, eine Bewegungspraxis, die die Verbindung zwischen Yoga und Reggaeton darstellt und viele der Themen umfasst, auf die sich ihre Arbeit konzentriert: Heilung, Ermächtigung durch Vergnügen und spirituellen Aktivismus, dekoloniale/künstlerische Ästhetik-Praktiken und Wissensproduktion/Reflexion mit und vom Körper.

Veranstaltet von:

Gefördert durch:

Unterstützt von:

About

Young Urban Performances Kollektiv

Das Young Urban Performances Kollektiv besteht aus sieben gleichberechtigten Mitgliedern. Kennengelernt haben wir uns im Studium der Kunst/ Kunstpädagogik an der Universität Osnabrück. Seit der Gründung des Kollektivs im Frühjahr 2017 hat sich unsere Form der Zusammenarbeit stark verändert, da wir inzwischen von unterschiedlichen Standorten – innerhalb des deutschsprachigen Raums – aus arbeiten.
Dabei widmen wir uns der Konzeption und Durchführung verschiedener kultureller Veranstaltungen. Wir stellen die Ausstellung und Stärkung von Performancekunst im institutionellen, nicht institutionellen und öffentlichen Raum in das Zentrum. In den vergangen Jahren konnten wir ein jährliches Festival organisieren, woran europäische sowie Künstler*innen aus verschiedenen Bereichen der Welt beteiligt waren. Außerdem veranstalteten wir eine Reihe weiterer Veranstaltungen mit performativen und vermittelnden Anspruch.
Mit unserer Arbeit fördern wir aufstrebende Talente im Bereich der Performancekunst. Wir bieten den Kunstschaffenden eine Plattform zur Präsentation ihrer Arbeiten, einen Einstieg in den Kunstmarkt, indem wir ihre Arbeit auch auf monetäre Art wertschätzen und eine Möglichkeit des Austausches bzw. der Vernetzung.
Noch Fragen? Schick eine email an: info@youngurbanperformances.de

Agnes Nguyen

Lebt seit 2017 in Leipzig und schloss 2019 ihren Master in Kunstpädagogik ab. Sie war an verschiedenen Institutionen als Kunstvermittlerin tätig und ist seit Januar 2020 als Bildungsreferentin für die Organisation von Projekten der kulturellen Bildung (LKJ Sachsen e.V.) tätig.
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Ann-Sophie Meyer

Hat einen abgeschlossenen Master in Kunstpädagogik und beginnt die Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Sie arbeitet im Unikatum Kindermuseum und engagierte sich bei der Kinderzeitung Flippo der GfZK in Leipzig. Sie ist Vorstandsmitglied des Kunstverein gegenwart e.V. und beteiligt sich an verschiedenen kunstpädagogischen Projekten.
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Desirée Hieronimus

Studiert seit 2019 in der Schweiz einen Master of Art Education mit der Vertiefung Curatorial Studien an der Zürcher Hochschule der Künste. Sie engagiert sich als freie Kuratorin und Kunstvermittlerin für verschiedene Projekte.
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Ella Malin Visse

Studiert seit 2021 an der Universität Osnabrück Kunst/ Kunstpädagogik und Geschichte im Masterstudiengang. Neben dem Studium ist sie künstlerisch und kuratorisch tätig.
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Joran Yonis (Pia Tabea Visse)

Ist seit 2020 wissenschaftlich*e Mitarbeiter*in in der Evangelischen Theologie der Universität Osnabrück und promoviert zu Hannah Arendt. Darüber hinaus arbeitet Joran Yonis freiberuflich künstlerisch und ist kuratorisch in verschiedenen Ausstellungsformaten tätig.
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Oke S. Fijal

studierte Soziologie, Migration und Diversität und Kunst in Osnabrück und Kiel. Aktuell lebt Oke in Wien und ist hier in der Klasse für post-konzeptuelle Kunst an der Akademie der bildenden Künste.
Oke ist freie Künstlerin, Kunstvermittlerin und Kurator*in. Oke begeistert sich für intersektionalen queer Feminismus, soziologische Theorien und Tiervideos.
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Theresa Vodde

Hat ihren Master in Kunstpädagogik abgeschlossen und arbeitet nun verstärkt mit Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Kontexten zusammen. Außerdem wirkt sie an weiteren Projekten in der Kunstvermittlung mit.
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Gefördert durch:

Upcoming

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YUP Festival 2022
PL3A$URE
You like it like that?
18. – 20. März 2022
Kunsthalle Osnabrück
Haus der Jugend Osnabrück

→ freier Eintritt
→ Bitte informiert euch kurz vorher auf unserer Website und Social Media über unsere Corona-Schutzmaßnahmen

You like it like that? Magst du es so?

Der Begriff von Nähe und Distanz hat sich in den letzten Jahren und Wochen tiefgreifend verändert. Zuvor sicher geglaubtes wird aus dem Gleichgewicht gebracht, Existenzen bedroht. Verbindungen werden anders wertgeschätzt, und die Beziehung zu den eigenen Bedürfnissen hat sich gewandelt. Auf sich selbst zurückgeworfen begegnete einem die Frage: Was bereitet mir PL3A$URE?

Um uns dieser Frage anzunähern, laden wir, das YUP Kollektiv, vom 18.–20. März in die Kunsthalle Osnabrück und das Haus der Jugend ein, wo Künstler*innen für privat erklärte Gesten von Intimität, Nähe und Ekstase in den öffentlichen Raum tragen und sie mit ihren Verständnissen von PL3A$URE besetzten. Sie sind schamlos offen mit dem, was ihnen PL3A$URE bereitet. Besuchende sind eingeladen, ihre Momente der Befreiung, PL3A$URE Parcours, Telefon Massagen, radikale Sanftheit und PL3A$UREable Verbindungen von Tanz zu Reggeaton-Beats neugierig zu erkunden.
Findet heraus, welche der intensiven und gleichzeitig achtsamen Live-Performances, Installationen, Videos oder Workshops euch gefallen.

Wanna come?
Ausstellung und Live-Performances
Freitag 18.03: Kunsthalle Osnabrück, Türen öffnen 19:00 Uhr
Samstag 19.03: Kunsthalle und Haus der Jugend Osnabrück, 16:00 bis 0:00 Uhr
Workshops
Sonntag 20.03: Haus der Jugend Osnabrück 12:00 bis 17:00 Uhr

Künstler*innen und DJs:
Berlin Strippers Collective, Claire Lefèvre, BOY Jon, Frisqo, José Antonio Cordero, Juliette Chrétien, Julischka Stengele, Kyron, La papi Patacón, ma*ri, Maque Pereyra, Milan Loviška und Otto Krause, Paul Wiersbinski & Theater HORA, POLYMORA Inc. / ENBY ANAKIN, Schmidt & Ruppert, Stacie Ant, Tyra Wigg, Young Boys Dancing Group

Impressum

Young Urban Performances e. V. (kurz YUP e.V.)
Große Gildewart 6-9
49074 Osnabrück
E-Mail: info@youngurbanperformances.de


Vertretungsberechtigter Vorstand: Sophie Fijal , Desirée Donají Hieronimus, Ann-Sophie Meyer, Agnes Nguyen, Ella Malin Visse, Pia Tabea Visse, Theresa Vodde


Registergericht: Amtsgericht Osnabrück
Registernummer: VR Nr. 202052


Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV:
Sophie Fijal , Desirée Donají Hieronimus, Ann-Sophie Meyer, Agnes Nguyen, Ella Malin Visse, Pia Tabea Visse, Theresa Vodde


Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.


Design & Performa-font:
Nils Hölscher

Code:
Joscha Brüning